VU DE POLOGNE La Russie menace, l'Otan réagit
Le chef des forces de l'Otan en Europe va présenter un plan de renforcement militaire dans les pays de l'est du continent. La Pologne demande le déploiement de troupes sur son territoire, explique le quotidien conservateur Rzeczpospolita.
| IWONA OSTAPKOWICZ
Des soldats russes embarquent dans leur char au cours de manoeuvres d'entraînement dans la région de Volgograd, dans le sud de la Russie - AFP/AndreyKronberg
Le ministre des Affaires étrangères polonais Radoslaw Sikorski demande à l'Organisation du traité de l'Atlantique nord (Otan) de déployer 10 000 soldats sur le territoire de la Pologne, suggérant qu'il pourrait s'agir de deux brigades d'infanterie mécanisée, précise Rzeczpospolita.
"Non seulement Vladimir Poutine n'a pas retiré ses troupes, massées à la frontière avec l'Ukraine, comme il l'avait promis à Angela Merkel le 1er avril, mais il les a mises en état d'alerte maximale", poursuit le quotidien de Varsovie.
Selon le général Philip Breedlove, le chef militaire de l'Otan en Europe, les plans russes envisagent plusieurs mouvements : dans le sud de l'Ukraine, jusqu'à Odessa et peut-être même jusqu'à la Transdniestrie, pour relier le Crimée à la Russie ; dans le nord, pour couper l'Ukraine orientale industrielle du reste du pays.
"La situation est tellement compliquée que non seulement les Etats-Unis mais aussi certains pays européens, jusqu'ici favorables au compromis avec la Russie, prennent en considération un renforcement militaire de la Pologne et des Etats baltes", note Rzeczpospolita.
La demande polonaise est bien reçue en Allemagne. Les Britanniques répondent favorablement, mais avec prudence. En France, François Hollande plaide pour un renforcement de la collaboration militaire avec la Pologne. "Il veut que les deux pays mettent en place les bases d'une politique de défense européenne", conclut le journal.
VU DES PAYS-BAS— L'OTAN EST NEUTRE POUR LES UNS, PROVOCATEUR POUR LES AUTRES
COMMENTAIRE DE DIVERCITY
LE POINT DE VUE DE L’AUTRE
Le point de vue est littéralement le lieu d’où j’observe l’autre et d’où l’autre m’observe.
Poutine et les pays membres de l’OTAN ne regardent pas les choses de la même manière. Au départ, la conférence sur la Sécurité et le Coopération était, au début des années septante,une demande soviétique visant le double démantèlement : celui des forces de l’OTAN –sous leadership américain- et celui des Forces du Pacte de Varsovie sous leadership soviétique. En 2014, le pacte de Varsovie a cessé d’exister et Varsovie a rejoint l’OTAN comme les pays baltes et la Hongrie. C’est dire si la Russie ressent cela comme au minimum une frustration, une humiliation, au maximum une menace et une agression. Vouloir inclure l’Ukraine dans les forces atlantiques serait ressenti comme un acte de franche hostilité. Ne pas le comprendre serait aberrant.
Il semble qu’on soit dans une phase d’attente et d’observation réciproque. La tournée gesticulatoire d’ Obama en Europe fut un show assez grotesque. Merkel et son ministre Steinmeier se taisent, Poutine également. Poutine est « sans doute le leader le plus pro Europe de l’histoire » selon le Spiegel. Mais il n’en a tiré que de faibles dividendes à cause de la maladresse américaine. Les impérialistes du Kremlin ont pris du poil de la bête. A l’évidence l’Europe s’est trompée de politique. Seuls les Allemands ont compris tout l’intérêt d’un rapprochement avec Moscou, suite normale de la brillante Ostpolitik. Reste à voir comment ce dossier va évoluer.
La médiation allemande demeure le maître atout de l’occident.
MG
BERATER IN DER UKRAINE-KRISE: PUTINS EINFLÜSTERER
Von Benjamin Bidder, Moskau
Der Spiegel
Russlands Präsident Putin: Uneingeschränkter Herrscher imKreml
Zur Großansicht
AFP/ RIA Novosti
Russlands Präsident Putin: Uneingeschränkter Herrscher im Kreml
Die Zeit der Liberalen ist vorbei: Im Kreml bestimmenschrille Hardliner den Ton, Russlands Präsident hat einenengen Zirkel von Vertrauten um sich geschart. Wer sind dieMänner, auf die Putin auch in der Ukraine-Krise hört?
Ein mitleidiges Lächeln. Das erntet, wer in Moskau nachErklärungen sucht für das, was man in der naiven Vorstellungdes Westens als "Kurs des Kreml" bezeichnen würde. Es istdie freundlichste Weise zu sagen: Wie einfältig ihr Ausländerdoch seid!
Dann folgt - abhängig von der Geduld des Gesprächspartners -Lektion Nummer zwei. Der Kreml sei eben nicht das WeißeHaus und nicht das deutsche Kanzleramt: "Der Kreml hatviele Türme."
Gemeint ist: Im Kreml ringen zahlreiche Gruppen um Machtund Einfluss und den richtigen Kurs. Nur selten wird vonaußen klar, wer langfristig die Oberhand behält und wer nureinen Etappensieg erringt. Deshalb kann der Kreml an einemTag einen Oppositionspolitiker wie Alexej Nawalny inHandschellen legen lassen, nur um ihn am nächsten Tag freiund bei Wahlen antreten lassen.
Winston Churchill hat das einmal auf den Punkt gebracht, alser die Auseinandersetzungen verglich mit zwei Bulldoggen, die unter einem Teppich miteinander kämpfen: "Außenstehende hören nur das Knurren. Wenn die Knochenherausfliegen, ist klar, wer gewonnen hat."
In der Krim- und Ukraine-Krise sind die Knochenherausgeflogen, die Hardliner haben sich durchgesetzt, allenvoran Putins Wirtschaftsberater Sergej Glasew. Der hatteschon im Januar die Meinung vertreten, Präsident WiktorJanukowitsch solle die Demonstrationen in Kiewzusammenschießen lassen.
Ein anderes Sprachrohr ist derzeit Alexander Prochanow, 75,Spitzname "Nachtigall der Generalität". Prochanow warKriegsreporter, hat Dutzende Bücher veröffentlicht und gilt alsebenso gebildet wie zuvorkommend. Er ist aber auchAnhänger von Josef Stalin. Seit Beginn des Maidan-Aufstandshat Prochanow gefordert, die Proteste mit Gewaltniederzuschlagen, sonst vernichte "die Welle der Revolution die russische Zivilisation". Seine Zeitung "Sawtra" ("DerMorgen") trommelt für einen Einmarsch in "Neurussland", sonennen die Redakteure die Ostukraine.
Die wahren Machtverhältnisse im Kreml sind heute soundurchsichtig wie zu Churchills Zeiten. Zwei grundlegendeEntwicklungen der vergangenen zwei Jahre sind dagegen klar:
Hardliner, die wie Prochanow vom Wiederaufstieg einesrussischen Imperiums träumen, finden mehr Gehör denn je imKreml.
Liberale und eher westlich gesinnte Kräfte haben massiv anEinfluss verloren.
Als Putin an die Macht kam, schien er ein Gleichgewicht imKreml halten zu wollen zwischen Nationalisten und Liberalen.Aber seit 2012 ist diese Balance dahin. Dmitrij Medwedew, von 2008 bis 2012 Präsident, gilt als wichtigste Figur desliberalen Lagers. Als Putin vor zwei Jahren in den Kremlzurückkehrte, rotierte Medwedew auf den Posten desRegierungschefs. Seitdem wurde sein Einfluss starkbeschnitten.
Heute ist das Tandem Putin-Medwedew zerbrochen, andereFiguren haben an Einfluss gewonnen. "Politbüro 2.0", sonennt der Moskauer Politologe Jewgenij Mintschenko jeneGruppe von rund einem Dutzend engsten Vertrauten desrussischen Präsidenten. Es ist eine Anlehnung an dassowjetische Politbüro, die Führungsriege der Kommunisten.
Damals freilich waren die Führungskader öffentlich bekannt.Putins Vertraute dagegen bilden kein formales Gremium, überdie wahren Machtverhältnisse können auch Kreml-Beobachternur mutmaßen. "Wem der Präsident wirklich vertraut, dasweiß nur Putin selbst", sagt Alexej Muchin, Direktor desMoskauer Zentrums für politische Information.
Vertraute Putins agieren vom Kreml abgekoppelt
Muchin benutzt ein anderes Bild, um die Machtstrukturinnerhalb der russischen Führung zu charakterisieren: denOlymp, die Götterwelt der antiken Griechenlands. Putin habedie Kontrolle einzelner Politikbereiche, aber auch vonwichtigen Staatsunternehmen in die Hände langjährigerVertrauter gelegt. Sie agieren weitgehend autonom vomKreml. So wird die riesige Eisenbahngesellschaft mit 1,3Millionen Mitarbeitern kontrolliert von Putins altemWeggefährten Wladimir Jakunin - dem "Gott der Eisenbahn" (Muchin) - und der staatliche Rohstoff-Gigant Rosneft von Igor Setschin, dem "Gott des Öls".
Einig sind sich Mintschenko und Muchin in der Einschätzung,dass Russlands Kurs in der Ukraine-Krise vor allem voneinem Mann vorgegeben wird: dem Präsidenten selbst. DerKreml-Chef glaube, dass er dem Westen oft genugentgegengekommen sei, ohne dafür eine Gegenleistung zubekommen. "Putin ist wahrscheinlich der prowestlichsteFührer Russlands aller Zeiten", sagt Mintschenko. "Er ist aberzu der Überzeugung gelangt, dass es sich nicht lohnt,prowestlich zu sein."
Mintschenko saß am 18. März im Georgssaal des Kreml, alsPutin die Krim als Teil Russlands aufnahm und mit Europa und den USA abrechnete. Danach sprach er mit den Leuten, die normalerweise Putins Reden schreiben. "Diesmal hattensie wenig zu tun", sagt Mintschenko. "Putin hat dieentscheidenden Passagen alle selbst verfasst."
Aucun commentaire:
Publier un commentaire